Ich möchte mich gut mit meinem Kind vertragen.
Was heißt das? Sie möchten eine gute Verbindung zu Ihrem Kind haben und im Gespräch bleiben. Auch wenn Jugendliche das selten zugeben, die Haltung ihrer Eltern beeinflusst sie. Das ist ein wichtiger sogenannter „Schutzfaktor“, wenn es darum geht, dass Ihr Kind gar nicht erst konsumieren mag. Miteinander Reden und dabei Interesse zeigen an dem, was Ihre Tochter oder Ihr Sohn gerne macht, mit wem sie oder er Freizeit verbringt, welche Ansichten über die Welt sie oder er hat – das spielt eine große Rolle. Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, versuchen Sie, dass es nicht wie ein Interview wird. Es geht darum, dass Sie verstehen, wie es ihm geht und was Ihr Kind fühlt. Stellen Sie Fragen, die zum Thema passen, anstatt nur Antworten zu suchen.
Das könnte zum Beispiel so klingen:
Es ist mir wichtig zu erfahren, wie es dir geht mit Deinen Freunden/Freundinnnen? Was magst du am meisten, wenn Ihr zusammen Zeit verbringt?
Was läuft gut in der Schule/Ausbildung? Gibt es Dinge, die Dich dort stressen?
Was brauchst Du, um Dich in unserer Familie wohlzufühlen?
Was denkst Du eigentlich über Alkohol/Cannabis/Rauchen?
Ich sage meinem Kind in Ruhe, welche Einstellung ich habe.
Auch wenn Jugendliche das selten zugeben: Ihre Haltung beeinflusst sie. Wenn Sie mit Ihrem jugendlichen Kind reden, sagen Sie offen und unaufgeregt, was Sie z.B. zu Cannabis oder Alkohol denken. Und begründen Sie es. Wenn Sie nichts sagen, denkt ihr Kind, dass Ihnen alles egal ist, dass Sie mit allem einverstanden sind oder dass man in Ihrer Familie darüber nicht reden darf.
Das könnte zum Beispiel so klingen:
Ich bin froh, dass Du mir das erzählst, auch wenn ich eine andere Meinung dazu habe.
Ich habe dazu eine andere Meinung, weil ich mich darüber informiert habe …
Ich sage Dir gerne, welche Einstellung ich zu dem Thema habe, auch wenn sie anders ist als Deine …
Ich vertraue meinem Kind, auch wenn das manchmal vielleicht schwerfällt.
Ihr Kind hält sich wie viele Jugendliche vermutlich nicht immer an das, was Sie vereinbart haben. Es tut Dinge, die es eigentlich nicht darf. Manchmal, weil es „einfach nur mitmacht“, weil „alle“ es tun. Manchmal, weil es etwas ausprobieren will – das gehört dazu in diesem Alter. Das ist ärgerlich, nervig und lässt Misstrauen oder Wut entstehen. Auch wenn Sie das Verhalten ärgert: Äußern Sie Ihre Gefühle und Ihre Sorge – ohne Ihr Kind dabei anzuklagen oder zu beschuldigen. Versuchen Sie, ihm weiterhin zu vertrauen. Miteinander reden hilft dabei oft. Wenn Ihr Kind merkt, es verliert Ihre Liebe nicht, obwohl Sie z.B. wütend sind: Das stärkt Ihr Kind, auch wenn Sie das nicht gleich merken.
Das könnte zum Beispiel so klingen:
Mich ärgert sehr, dass Du Dich nicht an unsere Vereinbarung hältst. Ich mache mir Sorgen, wenn Du …
Ich denke anders als du über deine Ausgehzeiten. Ich kann dir meine Gründe dafür erklären …
Wenn ich das erlaube, habe ich Sorge, dass …
Ich bin Vorbild, ob ich will oder nicht.
Ihr Kind beobachtet, wie Sie oder andere Erwachsene mit Suchtmitteln umgehen. Das kann es beeinflussen, ob Sie das wollen oder nicht. Es ärgert sich eventuell über Sie oder spricht Sie auch darauf an, wenn Sie selbst Alkohol trinken, eine Zigarette oder einen Joint rauchen. Es ist hilfreich, wenn Sie darüber sprechen, warum Sie z.B. vielleicht rauchen, aber nicht wollen, dass Ihr Kind das tut.
Das könnte zum Beispiel so klingen:
Ich weiß, dass ich selbst rauche. Ich weiß auch, dass Rauchen schädlich ist. Trotzdem kann ich nicht damit aufhören, weil ich süchtig bin. Deswegen ist mir ja so wichtig, dass du am besten gar nicht damit anfängst ...
Mir ist klar, dass ich kein gutes Vorbild bin, wenn ich Alkohol trinke. Mich interessiert, wie Du das siehst mit dem Alkohol. Wie ist das bei dir und Deinen Freunden?
Ja, ich trinke Alkohol, aber vielleicht hast du bemerkt, dass ich versuche, maßvoll zu konsumieren. Welches Maß findest Du denn angemessen?
Ich bin Vorbild, ob ich will oder nicht.
Ihr Kind beobachtet, wie Sie oder andere Erwachsene mit Suchtmitteln umgehen. Das kann es beeinflussen, ob Sie das wollen oder nicht. Es ärgert sich eventuell über Sie oder spricht Sie auch darauf an, wenn Sie selbst Suchtmittel konsumieren. Es ist hilfreich, wenn Sie darüber sprechen, warum Sie z.B. vielleicht rauchen, aber nicht wollen, dass Ihr Kind das tut.
Das könnte zum Beispiel so klingen:
Ich weiß, dass ich selbst rauche. Ich weiß auch, dass Rauchen schädlich ist. Trotzdem kann ich nicht damit aufhören, weil ich süchtig bin. Deswegen ist mir ja so wichtig, dass du am besten gar nicht damit anfängst ...
Mir ist klar, dass ich kein gutes Vorbild bin, wenn ich Alkohol trinke. Mich interessiert, wie Du das siehst mit dem Alkohol. Wie ist das bei dir und Deinen Freunden?